From 4f5796f0502155a508fad18990199644547df914 Mon Sep 17 00:00:00 2001
From: 46halbe <46halbe@berlin.ccc.de>
Date: Mon, 13 Dec 2010 15:03:01 +0000
Subject: committing page revision 1

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 updates/2010/leistungsschutzrecht.md | 67 ++++++++++++++++++++++++++++++++++++
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+++ b/updates/2010/leistungsschutzrecht.md
@@ -0,0 +1,67 @@
+title: Chaos Computer Club gegen eine staatliche Alimentierung der Presseverlage
+date: 2010-12-13 14:50:00 
+updated: 2010-12-13 15:03:01 
+author: 46halbe
+tags: update, pressemitteilung
+
+Der Chaos Computer Club (CCC) wendet sich gegen die Pläne zur Einführung eines Leistungsschutzrechtes für Presseverleger und fordert eine freie Informationsvermittlung und Berichterstattung. Die Einführung anachronistischer Schutzzölle ist abwegig.
+
+<!-- TEASER_END -->
+
+Hinter dem sogenannten Leistungsschutzrecht verbirgt sich die Forderung
+der Verleger, die unentgeltliche – auch auszugsweise – Nutzung von
+Online-Artikeln untersagen zu können. Dienste wie Google News, die
+Nachrichten aggregieren und mit kurzen Textauszügen auf die
+Originalquelle verlinken, sollen zukünftig verboten oder wenigstens
+entgeltpflichtig werden. Hiervon wären natürlich auch Blogs betroffen,
+die Nachrichten zitieren, um aktuelles Geschehen zu kommentieren.\
+\
+Inhaltlich sinnvolle Begründungen für dieses neu zu schaffende Recht
+liefern die Presseverleger jedoch nicht. Dennoch konnten der Burda- und
+der Axel-Springer-Verlag dieses Ansinnen nach Subventionen für ihre
+Branche im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und FDP unterbringen.\
+\
+Der CCC schließt sich gemeinsam mit vielen Organisationen und Blogs der
+Initiative gegen ein Leistungsschutzrecht (IGEL) an. Zwar ist das
+Anliegen sinnvoll, Leistungsträger zu schützen, damit sich andere nicht
+unbotmäßig an ihrer Leistung bereichern. Doch sind in erster Linie
+Autoren und Kreative die zu schützenden Leistungserbringer, nicht die
+Presseverleger. Das geplante Leistungsschutzrecht ist von
+Verlagslobbyisten erdacht worden und erfüllt nicht einmal in Ansätzen
+das Ziel, die Kreativen und Autoren besserzustellen.\
+\
+"Die Presseverleger werden hinnehmen müssen, daß News-Aggregatoren mit
+Überschriften, kurzen Wortkombinationen und Textteilen aus Artikeln
+weiterhin Geld verdienen. Sie profitieren schließlich von dieser
+Verlinkung. Es besteht keinerlei Zwang, Presseartikel frei ins Netz zu
+stellen, ebenso wie die Aufnahme in einen Suchmaschinen-Index freiwillig
+ist. Der Mangel an Geschäftsmodellen für das neue Jahrtausend kann kein
+Grund sein, mittels von Lobbyisten geschriebenen Gesetzen neue
+Einnahmequellen zu erschließen und dafür die Linkfreiheit abzuschaffen",
+sagte CCC-Sprecher Andreas Bogk.\
+\
+Insbesondere in Hinsicht auf die Internetkultur des Wissensaustauschs
+plädiert der CCC für die Verlinkungsfreiheit im Internet und eine
+generelle Klarstellung, daß Kurzzitate oder auszugsweise Zitate
+weiterhin grundsätzlich erlaubt sind, auch und insbesondere bei Links.
+Die für die Meinungsbildung immer wichtiger werdende
+Veröffentlichungskultur des Netzes darf nicht zugunsten einer Lex Google
+abgewürgt werden. Für ein lebendiges Schreiben und Lesen im Netz macht
+es keinen Sinn, eine Verwertungskette aus dem letzten Jahrtausend
+gesetzlich festzuschreiben.\
+\
+Die Initiative gegen ein Leistungsschutzrecht (IGEL) wurde von Till
+Kreutzer ins Leben gerufen, um die reine Fachdebatte zu einer
+öffentlichen Diskussion zu machen. Philipp Otto und John Weitzmann
+unterstützen ihn bei der Zusammenstellungen der Informationen im Portal.
+\[1\]\
+\
+Links:\
+\[1\] [Informationsportal zum
+Leistungsschutzrecht](http://www.leistungsschutzrecht.info)\
+\[2\] [Synopse
+Leistungsschutzrecht](http://irights.info/blog/arbeit2.0/wp-content/uploads/2010/05/Leistungsschutzrecht-Gewerkschaftssynopse.pdf)
+(pdf)\
+\[3\] [Keine Sympathien für ein
+Leistungsschutzrecht](http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/medien/keine_sympathien_fuer_ein_leistungsschutzrecht_1.7391789.html)\
+\
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cgit v1.2.3