From 373fd537ed84f58128ba58623a7a26fcca3a0a81 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: 46halbe <46halbe@berlin.ccc.de> Date: Fri, 6 Nov 2009 12:15:21 +0000 Subject: committing page revision 3 --- updates/2006/wahlcomputer2.md | 35 +++++++++++++++-------------------- 1 file changed, 15 insertions(+), 20 deletions(-) diff --git a/updates/2006/wahlcomputer2.md b/updates/2006/wahlcomputer2.md index 8beb398e..fb4e9f93 100644 --- a/updates/2006/wahlcomputer2.md +++ b/updates/2006/wahlcomputer2.md @@ -1,25 +1,20 @@ title: Chaos Computer Club: HSG Wahlsysteme bestätigt Unzulänglichkeit ihrer Wahlcomputer -date: 2006-10-16 00:00:00 -updated: 2009-04-18 19:07:47 -author: erdgeist -tags: update +date: 2006-10-16 11:11:00 +updated: 2009-11-06 12:15:21 +author: 46halbe +tags: update, wahlcomputer - -Der deutsche Distributor der Nedap-Wahlcomputer hat die gravierenden systemischen Mängel seiner Wahlcomputer zugegeben. Herbert Schulze -Geiping, Geschäftsführer der "HSG Wahlsysteme GmbH", führt in einem Statement aus: "Es wird nie ein Wahlgerät geben können, das für sich allein manipulationssicher ist. Heute ist eine -Sicherungsmethode 'state of the Art', morgen ist sie gehackt." Da nun nicht einmal mehr der Hersteller selbst behauptet, dass es -manipulationssichere Wahlsysteme geben kann, erneuert der Chaos Computer Club seine Forderung nach einem sofortigen Verbot von Wahlcomputern in -Deutschland, um schweren Schaden von unserer Demokratie abzuwenden. +Der deutsche Distributor der Nedap-Wahlcomputer hat die gravierenden systemischen Mängel seiner Wahlcomputer zugegeben. Herbert Schulze Geiping, Geschäftsführer der "HSG Wahlsysteme GmbH", führt in einem Statement aus: "Es wird nie ein Wahlgerät geben können, das für sich allein manipulationssicher ist. Heute ist eine Sicherungsmethode 'state of the Art', morgen ist sie gehackt." Da nun nicht einmal mehr der Hersteller selbst behauptet, daß es manipulationssichere Wahlsysteme geben kann, erneuert der Chaos Computer Club seine Forderung nach einem sofortigen Verbot von Wahlcomputern in Deutschland, um schweren Schaden von unserer Demokratie abzuwenden. -Die Firma HSG Wahlsysteme hat offenbar damit gerechnet, dass bald +Die Firma HSG Wahlsysteme hat offenbar damit gerechnet, daß bald herauskommt, wie primitiv und technisch mangelhaft die Nedap-Wahlcomputer sind, die von ihr in Deutschland vertrieben werden. Schulze Geiping: “Ich habe das in dieser Art und Weise erwartet und bin -eigentlich nur etwas erstaunt darüber, dass es so lange gedauert hat!” -Nur gut, dass es der Chaos Computer Club und nicht ein radikaler +eigentlich nur etwas erstaunt darüber, daß es so lange gedauert hat!” +Nur gut, daß es der Chaos Computer Club und nicht ein radikaler Provinzpolitiker war, der diese Erwartung zuerst erfüllt hat. Die prinzipielle Unmöglichkeit, einen manipulationsfesten Wahlcomputer @@ -30,7 +25,7 @@ glauben ist naiv.” HSG Wahlsysteme bietet noch ein paar letzte schwache Abwehrargumente: “Die Wahlgeräte werden immer in einer 'geschützten Umgebung' gelagert, -vorbereitet und betrieben.” Damit muss offenbar der Keller des Rathauses +vorbereitet und betrieben.” Damit muß offenbar der Keller des Rathauses gemeint sein, in dem, nur geschützt von einem Billig-Schließzylinder aus dem Baumarkt, die Nedap-Wahlcomputer zusammen mit den Putzmitteln gelagert werden. Der Schutzwert der üblicherweise verwendeten Schlösser @@ -38,11 +33,11 @@ ist selbst gegenüber einem ungeübten Angreifer marginal, wie [hinlänglich bekannt ist](http://www.toool.nl/bumping.pdf). Aber es gibt ja noch das bewährte Konzept der Abschreckung: “Eine -Manipulation der Geräte, gleich an welcher Stelle im Prozess, ist -gesetzeswidrig und wird strafrechtlich verfolgt!” Dass ein +Manipulation der Geräte, gleich an welcher Stelle im Prozeß, ist +gesetzeswidrig und wird strafrechtlich verfolgt!” Daß ein Wahlmanipulator selbstverständlich nicht entdeckt werden möchte, scheint Herrn Schulze Geiping komplett entgangen zu sein. Und das, obwohl er -doch auf technischer Ebene erkannt hat, dass ein Wahlcomputer die +doch auf technischer Ebene erkannt hat, daß ein Wahlcomputer die Entdeckung von Manipulationen praktisch unmöglich macht. “Manipulationsversuche können bei technischen Geräten nie ausgeschlossen werden, isoliert betrachtet mögen sie sogar Erfolg haben”, so Schulze @@ -50,16 +45,16 @@ Geiping. Leider scheinen die Spezialexperten von HSG Wahlsysteme in puncto Bedrohungsmodellierung erhebliche Scheuklappen zu tragen. Im Statement -heisst es: “Ein weiteres Sicherheitskriterium liegt darin, dass alle +heißt es: “Ein weiteres Sicherheitskriterium liegt darin, daß alle Geräte 'stand-alone-Geräte', also nicht vernetzt sind. Dies schließt ein externes 'Einhacken' per se aus.” Die eigentliche Bedrohung wird dabei komplett ignoriert: der Innentäter. Ein realistisches Szenario für eine Wahlmanipulation ist eine Gruppe skrupelloser Lokalpolitiker, die wiedergewählt werden will. Solche Täter haben im Zweifel problemlosen Zugang zu den gelagerten Wahlcomputern. Sie brauchen sich nicht "von -außen" einhacken, sie sind bereits drin. +außen" einzuhacken, sie sind bereits drin. -Ein Sprecher des Chaos Computer Club fasst zusammen: “Alle Argumente der +Ein Sprecher des Chaos Computer Club faßt zusammen: “Alle Argumente der Befürworter von Wahlcomputern lassen sich nunmehr auf ,Aber wir passen doch drauf auf' reduzieren. Innentäter werden gar nicht in Betracht gezogen. Das Kernproblem der nicht vorhandenen Überprüfbarkeit der Wahl -- cgit v1.2.3