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1 | title: CCC gegen Angriff des Innenministeriums auf verschlüsselte Kommunikation | ||
2 | date: 2019-06-11 20:42:46 | ||
3 | updated: 2019-06-11 20:42:46 | ||
4 | author: linus | ||
5 | tags: update, pressemitteilung, verschlüsselung, bmi | ||
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7 | Gegen die Bestrebungen des Innenministeriums, verschlüsselte Kommunikationsdienste per Gesetz zur Schwächung ihrer Sicherheit zu zwingen, wendet sich breites Bündnis aus Experten für IT-Sicherheit und Innere Sicherheit, Wirtschaftsverbänden, Bürgerrechtlern und Forschern in einem heute veröffentlichten offenen Brief. Der Chaos Computer Club (CCC) gehört zu den Erstunterzeichnern. | ||
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9 | <!-- TEASER_END --> | ||
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11 | AN: Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat | ||
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13 | IN KOPIE: Auswärtiges Amt, | ||
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15 | Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, | ||
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17 | Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, | ||
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19 | Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik | ||
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21 | **Betreff: Geplanter Eingriff in Verschlüsselung von Messenger-Diensten | ||
22 | hätte fatale Konsequenzen** | ||
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24 | Sehr geehrte Damen und Herren, | ||
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26 | das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat plant [laut | ||
27 | Medienberichten](https://www.spiegel.de/plus/horst-seehofer-greift-whatsapp-an-a-00000000-0002-0001-0000-000164076162) | ||
28 | eine Gesetzesänderung, um es deutschen Polizei- und Sicherheitsbehörden | ||
29 | künftig leichter zu machen, Zugriff auf die digitale Kommunikation von | ||
30 | Verdächtigen zu erhalten. Dafür sollen Anbieter von Messenger-Diensten | ||
31 | wie beispielsweise Whatsapp, Threema oder iMessage gesetzlich | ||
32 | verpflichtet werden, ihre Verschlüsselungstechnik so umzubauen, dass | ||
33 | Behörden bei Verdachtsfällen die gesamte Kommunikation von Nutzer:innen | ||
34 | mitschneiden können. | ||
35 | |||
36 | Wir warnen ausdrücklich vor einem solchen Schritt und fordern eine | ||
37 | sofortige Abkehr von diesem oder ähnlichen politischen Vorhaben auf | ||
38 | deutscher wie europäischer Ebene. Die vorgeschlagene Reform würde das | ||
39 | Sicherheitsniveau von Millionen deutscher Internet-Nutzer:innen | ||
40 | schlagartig senken, neue Einfallstore für ausländische | ||
41 | Nachrichtendienste und Internetkriminelle schaffen sowie das | ||
42 | internationale Ansehen Deutschlands als führender Standort für eine | ||
43 | sichere und datenschutz-orientierte Digitalwirtschaft massiv | ||
44 | beschädigen. Statt bereits seit Jahren überholte Reform-Ideen | ||
45 | umzusetzen, sollte das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat | ||
46 | aus unserer Sicht einen neuen sicherheitspolitischen Weg einschlagen und | ||
47 | Vorschläge entwickeln, die die Arbeit der Polizei- und | ||
48 | Sicherheitsbehörden verbessern, ohne dabei aber die Sicherheit von | ||
49 | IT-Systemen und privater Kommunikation in Deutschland insgesamt | ||
50 | verschlechtern. | ||
51 | |||
52 | Unsere Kritik im Detail: | ||
53 | |||
54 | ## Die deutsche Kryptopolitik | ||
55 | |||
56 | Ende Mai wurde bekannt, dass das Bundesministerium des Innern, für Bau | ||
57 | und Heimat plant, die bestehende TKG-Regulierung auf verschlüsselte | ||
58 | Messenger wie WhatsApp, Signal, Threema, Wire oder Telegram auszuweiten. | ||
59 | Konkret bedeutet dies: Die Betreiber dieser Dienste müssen ihre Software | ||
60 | so umgestalten, dass die Inhalte der Nachrichten unverschlüsselt an | ||
61 | Sicherheitsbehörden weitergegeben werden können. Sollten die Betreiber | ||
62 | dies ablehnen, so würden ihre Dienste in Deutschland gesperrt. Wie eine | ||
63 | technische Umsetzung der Hintertüren in den Messengern aussehen könnte, | ||
64 | beschreiben Vertreter:innen des britischen GCHQ in ihrem “Ghost | ||
65 | Proposal”^[\[1\]](#ftnt1){#ftnt_ref1}^. Dieser Vorschlag wurde erst vor | ||
66 | Kurzem von einer internationalen Allianz aus Wirtschaft, Wissenschaft | ||
67 | und Zivilgesellschaft in einem offenen Brief stark | ||
68 | kritisiert.^[\[2\]](#ftnt2){#ftnt_ref2}^ | ||
69 | |||
70 | Der BMI-Vorschlag konterkariert 20 Jahre erfolgreiche Kryptopolitik in | ||
71 | Deutschland^[\[3\]](#ftnt3){#ftnt_ref3}^. In den Eckpunkten der | ||
72 | deutschen Kryptopolitik aus dem Jahre 1999^[\[4\]](#ftnt4){#ftnt_ref4}^ | ||
73 | einigte sich die damalige Bundesregierung auf ein Prinzip, das unter der | ||
74 | Maxime “Sicherheit durch Verschlüsselung und Sicherheit trotz | ||
75 | Verschlüsselung” bekannt wurde. Dieser Grundsatz wurde seitdem mehrfach | ||
76 | von Seiten der nachfolgenden Bundesregierungen bestätigt. Noch 2014 | ||
77 | wollte Deutschland sogar zum “Verschlüsselungsstandort Nr. | ||
78 | 1”^[\[5\]](#ftnt5){#ftnt_ref5}^ in der Welt aufsteigen. Ein Bruch mit | ||
79 | diesen Bekenntnissen würde der IT-Sicherheit Deutschlands in Verwaltung, | ||
80 | Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig schaden. | ||
81 | |||
82 | ## Auswirkungen auf die IT-Sicherheit | ||
83 | |||
84 | Die geplante Verpflichtung der Messenger-Betreiber würde dazu führen, | ||
85 | dass die Betreiber eine Schwachstelle in ihre Software einbauen müssten. | ||
86 | Das erfordert einen tiefen Eingriff in die bestehenden komplexen | ||
87 | Softwaresysteme der Betreiber. Diese Schwachstelle könnten von | ||
88 | Nachrichtendiensten und Kriminellen ausgenutzt werden, um an sensible | ||
89 | Informationen von Individuen, Behörden und Firmen zu kommen. Aktuelle | ||
90 | Beispiele^[\[6\]](#ftnt6){#ftnt_ref6}^ zeigen, dass die Absicherung | ||
91 | eines Messengers schon komplex genug ist, ohne dass dort zusätzlich | ||
92 | gezielt Schwachstellen eingebaut werden und so die IT-Sicherheit | ||
93 | zusätzlich gefährdet wird. | ||
94 | |||
95 | Gleichzeitig würde dieser Schwachstelle-Einbau es Mitarbeiter:innen bei | ||
96 | den Betreibern ermöglichen, Kommunikationsinhalte einsehen zu können, | ||
97 | was aktuell nicht möglich ist. Hierdurch erhöht sich nicht nur das | ||
98 | Missbrauchspotenzial. Eine zentrale Ablage der dazu benötigten | ||
99 | kryptographischen Schlüssel^[\[7\]](#ftnt7){#ftnt_ref7}^ würde auch ein | ||
100 | primäres Ziel für Angreifer:innen darstellen, der im Fall eines | ||
101 | erfolgreichen Angriffs zur Offenlegung der Kommunikation aller (!) | ||
102 | Nutzer:innen führen könnte (Single-Point-of-Failure). | ||
103 | |||
104 | Hinzu kommt, dass die neue Version des jeweiligen Messengers mit | ||
105 | Hintertür als Softwareupdate eingespielt werden müsste. Hier würden dann | ||
106 | entweder alle deutschen Nutzer:innen oder ausgewählte deutsche | ||
107 | Nutzer:innen dieses mit der Hintertür versehene Update eingespielt | ||
108 | bekommen. Dieser Vorgang würde das Vertrauen der Verbraucher:innen in | ||
109 | Sicherheitsupdates erschüttern und sich damit nachhaltig negativ auf die | ||
110 | IT-Sicherheit in Deutschland auswirken. | ||
111 | |||
112 | Sollten die Messenger-Betreiber die vorgesehene Maßnahme nicht umsetzen, | ||
113 | sollen laut Plan des Innenministeriums ihre Dienste in Deutschland | ||
114 | gesperrt werden. Das wäre auch die einzige Möglichkeit, wie die | ||
115 | zuständigen Behörden mit Messengern umgehen könnten, deren | ||
116 | Verschlüsselung ohne einen zentralen Betreiber auskommt und in die daher | ||
117 | keine Hintertüren per Regulierung implementiert werden könnten (z. B. | ||
118 | Pretty Good Privacy, Off-The-Record). Das würde unweigerlich dazu | ||
119 | führen, dass es innerhalb Deutschlands keine sichere | ||
120 | Messenger-Kommunikation mehr geben könnte. Eine technische Umsetzung | ||
121 | wäre aber, vor allem für quelloffene Messenger wie Signal, faktisch | ||
122 | unmöglich zu realisieren. Es würde eine dedizierte und stark in die | ||
123 | Freiheitsrechte eingreifende IT-Infrastruktur brauchen, um das Umgehen | ||
124 | dieser Sperren auszuschließen (inklusive Blockieren von Virtuellen | ||
125 | Privaten Netzwerken \[VPNs\] und The Onion Router \[TOR\]), da | ||
126 | Kriminelle die ersten wären, die dies versuchen | ||
127 | würden.^[\[8\]](#ftnt8){#ftnt_ref8}^ | ||
128 | |||
129 | Betroffen wären davon allerdings nicht “nur” deutsche Behörden (u. a. | ||
130 | Polizei, Feuerwehr, THW), Firmen und Bürger:innen im Allgemeinen, | ||
131 | sondern auch Berufsgeheimnisträger:innen (z. B. Rechtsanwälte, | ||
132 | Geistliche, Ärzte, Journalisten und Abgeordnete) und andere besonders | ||
133 | schützenswerte Personengruppen. | ||
134 | |||
135 | Mittlerweile argumentieren auch vermehrt ehemalige Geheimdienstchefs, | ||
136 | dass gemessen an den Kosten, der Nutzen von umfassender Verschlüsselung | ||
137 | (ohne Hintertüren) im Zeitalter von Cyber-Kriminalität, Datenlecks und | ||
138 | Spionage den Verlust der Überwachungsfähigkeit mehr als aufwiege. Die | ||
139 | strategischen Interessen wie die Stabilität des IT-Sektors und des | ||
140 | IT-Ökosystems wiegen hier schwerer als die taktischen Interessen der | ||
141 | Strafverfolger, so zum Beispiel der ehemalige NSA-Chef Michael Hayden | ||
142 | und der ehemalige Chef des britischen Inlandsgeheimdienstes | ||
143 | MI5.^[\[9\]](#ftnt9){#ftnt_ref9}^ | ||
144 | |||
145 | ## Empirischer Erkenntnisstand und Alternativen | ||
146 | |||
147 | Den Eckpunkten der Kryptopolitik folgend hat sich die Bundesregierung im | ||
148 | Jahr 1999 entschieden, keine Schwächung der Verschlüsselung (inklusive | ||
149 | Einbau von Hintertüren) vorzunehmen, sondern Schadsoftware | ||
150 | (“Bundestrojaner”) zur Beschaffung von Daten vor/nach Verschlüsselung | ||
151 | einzusetzen. Dieser Maßnahme wurde vom Bundesverfassungsgericht aus | ||
152 | nachvollziehbaren Gründen hohe Hürden gesetzt. Anstatt auf Basis der | ||
153 | bereits existierenden Überwachungsmaßnahmen eine dringend notwendige | ||
154 | Bedarfsanalyse und die bereits vor vielen Jahren vom | ||
155 | Bundesverfassungsgericht geforderte | ||
156 | Überwachungsgesamtrechnung^[\[10\]](#ftnt10){#ftnt_ref10}^ | ||
157 | durchzuführen, soll nun eine Regulierung implementiert werden, die mehr | ||
158 | als 20 Jahre wissenschaftliche Erkenntnisse in der | ||
159 | IT-Sicherheitsforschung ignoriert^[\[11\]](#ftnt11){#ftnt_ref11}^. | ||
160 | |||
161 | Die oft angeführte These, dass Geheimdienste und | ||
162 | Strafverfolgungsbehörden aufgrund von Verschlüsselung keinen Zugriff | ||
163 | mehr auf relevante Daten haben (Going Dark), ist bisher nicht empirisch | ||
164 | belegt.^[\[12\]](#ftnt12){#ftnt_ref12}^ Im Gegenteil haben die | ||
165 | technologischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte dazu geführt, dass | ||
166 | Strafverfolger:innen mehr Daten zur Verfügung stehen als je | ||
167 | zuvor.^[\[13\]](#ftnt13){#ftnt_ref13}^ Strafverfolgungsbehörden | ||
168 | dokumentieren bisher kaum, in wie vielen Fällen verschlüsselte | ||
169 | Kommunikation tatsächlich zu einem Erliegen von Ermittlungen geführt | ||
170 | hat. Auch liegt keine vollständige Übersicht vor, welche alternativen | ||
171 | Möglichkeiten zur Erhebung der notwendigen Daten in Deutschland bereits | ||
172 | legal sind und wo sich noch weiße Flecken | ||
173 | befinden.^[\[14\]](#ftnt14){#ftnt_ref14}^ | ||
174 | |||
175 | ## Internationale Spillover-Effekte | ||
176 | |||
177 | Sollte dieser Vorschlag umgesetzt werden, hätte dies auch weit über die | ||
178 | deutschen Grenzen hinaus negative Strahlkraft. Autoritäre Staaten würden | ||
179 | sich auf diese Regulierung berufen und entsprechende Inhaltsdaten von | ||
180 | den Messenger-Betreibern anfordern mit dem Verweis darauf, dass dies in | ||
181 | Deutschland – und damit technisch – möglich sei. Hiervon wäre dann die | ||
182 | Kommunikation von Menschenrechtsaktivist:innen, Journalist:innen und | ||
183 | anderen verfolgten Personengruppen massiv betroffen – Personengruppen, | ||
184 | die die deutsche Außen- und Entwicklungshilfepolitik bisher zu schützen | ||
185 | versucht hat und jährlich in Milliardenhöhe fördert. Deutschland muss | ||
186 | sich seiner Verantwortung in der Welt auch in diesem Bereich bewusst | ||
187 | sein. Mit einer bewussten Schwächung von sicheren Messengern würde | ||
188 | Deutschland seine außenpolitische Glaubwürdigkeit als Verfechter eines | ||
189 | freien und offenen Internets auf Spiel | ||
190 | setzen.^[\[15\]](#ftnt15){#ftnt_ref15}^ Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz | ||
191 | dient hier als mahnendes Beispiel dafür, welche Auswirkung eine deutsche | ||
192 | Gesetzgebung in der Welt entfalten kann.^[\[16\]](#ftnt16){#ftnt_ref16}^ | ||
193 | |||
194 | ## Wirtschaftsstandort Deutschland | ||
195 | |||
196 | Verwaltung, Wirtschaft und Verbraucher:innen müssen sich darauf | ||
197 | verlassen können, dass bei der Nutzung digitaler Produkte und | ||
198 | Dienstleistungen die Voraussetzungen zum Schutz ihrer Daten und zur | ||
199 | Integrität ihrer Systeme erfüllt sind. Gerade für Unternehmen spielt das | ||
200 | bei der Wahl ihres Produktionsstandortes eine große Rolle. Sie siedeln | ||
201 | sich dort an, wo sie ihre Geschäftsgeheimnisse und Kundendaten geschützt | ||
202 | wissen. | ||
203 | |||
204 | Sabotage und Wirtschaftsspionage verursachten in den Jahren 2016/2017 | ||
205 | alleine im Industriesektor einen Schaden von 43 Mrd. | ||
206 | Euro.^[\[17\]](#ftnt17){#ftnt_ref17}^ Es ist davon auszugehen, dass eine | ||
207 | Schwächung der Verschlüsselung diese Zahlen weiter in die Höhe treibt, | ||
208 | da eingebaute Hintertüren auch von ausländischen Nachrichtendiensten und | ||
209 | Kriminellen missbraucht werden können. Wenn Deutschland ein | ||
210 | innovationsfreundlicher und wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort sein | ||
211 | möchte, müssen technische Hintertüren, die Zugriffe für Dritte | ||
212 | ermöglichen, weiterhin ausgeschlossen bleiben. | ||
213 | |||
214 | Dazu kommt, dass Deutschland auch ein Standort für | ||
215 | IT-Sicherheitsunternehmen u. a. mit Fokus auf | ||
216 | Verschlüsselungstechnologien ist. Die Vertrauenswürdigkeit dieser | ||
217 | Unternehmen im Speziellen würde durch das geplante Vorhaben massiv | ||
218 | gefährdet. Damit würde Deutschland als Standort für die | ||
219 | IT-Sicherheitsindustrie auch als Ganzes geschwächt werden, was den | ||
220 | industriepolitischen Zielen Deutschlands und Europas direkt | ||
221 | widerspricht. | ||
222 | |||
223 | Wir warnen ausdrücklich vor dem geplanten Vorhaben des | ||
224 | Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat zur Regulierung von | ||
225 | Messenger-Diensten und fordern eine sofortige Abkehr von diesem oder | ||
226 | ähnlichen politischen Vorhaben auf deutscher wie europäischer Ebene. | ||
227 | Darüber hinaus wäre eine offizielle Einschätzung folgender Stellen | ||
228 | erforderlich: | ||
229 | |||
230 | - des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (Fokus: möglicher | ||
231 | Schaden für die deutsche Industrie sowie die Digitalwirtschaft) | ||
232 | - des Auswärtigen Amts (Fokus: Spillover-Effekte, v. a. in autoritären | ||
233 | Staaten, Ansehensverluste Deutschlands als etablierter Rechtsstaat) | ||
234 | - des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz (Fokus: | ||
235 | Vertrauensverlust von Verbraucher:innen) | ||
236 | - und des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (Fokus: | ||
237 | Gefährdung der IT-Sicherheit in Deutschland für Staat, Wirtschaft | ||
238 | und Gesellschaft) | ||
239 | |||
240 | Mit freundlichen Grüßen | ||
241 | |||
242 | [**Die | ||
243 | Unterzeichner**](https://docs.google.com/document/d/17F-OxKJtR8DM9O8jiEfUhxDGguBnJoZ2-lvp9614CyM/mobilebasic) | ||
244 | |||
245 | ------------------------------------------------------------------------ | ||
246 | |||
247 | ## Links und Fußnoten | ||
248 | |||
249 | - [\[1\]](#ftnt_ref1){#ftnt1} [Ian Levy, Crispin Robinson: Principles | ||
250 | for a More Informed Exceptional Access | ||
251 | Debate](https://www.lawfareblog.com/principles-more-informed-exceptional-access-debate) | ||
252 | - [\[2\]](#ftnt_ref2){#ftnt2} [Coalition Letter: Open Letter to | ||
253 | GCHQ](https://newamericadotorg.s3.amazonaws.com/documents/Coalition_Letter_to_GCHQ_on_Ghost_Proposal_-_May_22_2019.pdf) | ||
254 | - [\[3\]](#ftnt_ref3){#ftnt3} [Sven Herpig, Stefan Heumann: Encryption | ||
255 | Debate in | ||
256 | Germany](https://carnegieendowment.org/2019/05/30/encryption-debate-in-germany-pub-79215) | ||
257 | - [\[4\]](#ftnt_ref4){#ftnt4} [Die Raven Homepage: Eckpunkte der | ||
258 | deutschen | ||
259 | Kryptopolitik](https://hp.kairaven.de/law/eckwertkrypto.html) | ||
260 | - [\[5\]](#ftnt_ref5){#ftnt5} [Die Bundesregierung: Digitale Agenda | ||
261 | 2014 - | ||
262 | 2017](https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Digitale-Welt/digitale-agenda.pdf?__blob%253DpublicationFile%2526v%253D3) | ||
263 | - [\[6\]](#ftnt_ref6){#ftnt6} [Jürgen Schmidt: Kritische | ||
264 | Sicherheitslücke gefährdet Milliarden | ||
265 | WhatsApp-Nutzer](https://www.heise.de/security/meldung/Kritische-Sicherheitsluecke-gefaehrdet-Milliarden-WhatsApp-Nutzer-4186365.html) | ||
266 | und [Marius Mestermann: Ernster iPhone-Bug: Apple schaltet | ||
267 | FaceTime-Gruppenanrufe | ||
268 | ab](https://www.spiegel.de/politik/deutschland/nachrichten-am-morgen-die-news-in-echtzeit-a-1249669.html) | ||
269 | - [\[7\]](#ftnt_ref7){#ftnt7} Es handelt sich hierbei um eine mögliche | ||
270 | Implementierung dieser Hintertüren. Es gibt auch andere | ||
271 | Implementierungsmöglichkeiten, die technisch jedoch nicht weniger | ||
272 | problematisch sind. | ||
273 | - [\[8\]](#ftnt_ref8){#ftnt8} [Matthias Schulze: Überwachung von | ||
274 | WhatsApp und Co. Going | ||
275 | dark?](http://percepticon.de/2019/06/04-going-dark/) | ||
276 | - [\[9\]](#ftnt_ref9){#ftnt9} [Michael Hayden: The Pros and Cons of | ||
277 | Encryption](https://www.youtube.com/watch?v%253D6HNnVcp6NYA) | ||
278 | and [The Guardian: Ex-MI5 Chef warns against crackdown on encrypted | ||
279 | messaging | ||
280 | apps](https://www.theguardian.com/technology/2017/aug/11/ex-mi5-chief-warns-against-crackdown-encrypted-messaging-apps) | ||
281 | - [\[10\]](#ftnt_ref10){#ftnt10} [Constanze Kurz: | ||
282 | Überwachungsgesamtrechnung: Vorratsdatenspeicherung ist der Tropfen, | ||
283 | der das Fass zum Überlaufen | ||
284 | bringt](https://netzpolitik.org/2015/ueberwachungsgesamtrechnung-vorratsdatenspeicherung-ist-der-tropfen-der-das-fass-zum-ueberlaufen-bringt/) | ||
285 | - [\[11\]](#ftnt_ref11){#ftnt11} [Danielle Kehl, Andi Wilson, Kevin | ||
286 | Bankston: DOOMED TO REPEAT HISTORY? Lessons from the Crypto Wars of | ||
287 | the | ||
288 | 1990s](https://static.newamerica.org/attachments/3407-doomed-to-repeat-history-lessons-from-the-crypto-wars-of-the-1990s/Crypto%252520Wars_ReDo.7cb491837ac541709797bdf868d37f52.pdf) | ||
289 | - [\[12\]](#ftnt_ref12){#ftnt12} [Matthias Schulze, Going Dark? | ||
290 | Dilemma zwischen sicherer, privater Kommunikation und den | ||
291 | Sicherheitsinteressen von | ||
292 | Staaten.](http://www.bpb.de/apuz/259141/going-dark?p%253Dall) | ||
293 | - [\[13\]](#ftnt_ref13){#ftnt13} [Peter Swire, The FBI Doesn’t Need | ||
294 | More Access: We’re Already in the Golden Age of | ||
295 | Surveillance](https://www.justsecurity.org/17496/fbi-access-golden-age-surveillance/) | ||
296 | und [Matthias Schulze: Clipper Meets Apple vs. FBI—A Comparison of | ||
297 | the Cryptography Discourses from 1993 and | ||
298 | 2016](https://www.cogitatiopress.com/mediaandcommunication/article/view/805) | ||
299 | - [\[14\]](#ftnt_ref14){#ftnt14} [Sven Herpig: A Framework for | ||
300 | Government Hacking in Criminal | ||
301 | Investigations](https://www.stiftung-nv.de/sites/default/files/framework_for_government_hacking_in_criminal_investigations.pdf) | ||
302 | - [\[15\]](#ftnt_ref15){#ftnt15} [Matthias Schulze: Verschlüsselung in | ||
303 | Gefahr](https://www.swp-berlin.org/publikation/verschluesselung-in-gefahr/) | ||
304 | und [Cathleen Berger: Is Germany (involuntarily) setting a global | ||
305 | digital | ||
306 | agenda?](https://medium.com/@_cberger_/is-germany-involuntarily-setting-a-global-digital-agenda-21c7eb735e26) | ||
307 | - [\[16\]](#ftnt_ref16){#ftnt16} [Reporter ohne Grenzen: Russland | ||
308 | kopiert Gesetz gegen | ||
309 | Hassbotschaften](https://www.reporter-ohne-grenzen.de/russland/alle-meldungen/meldung/russland-kopiert-gesetz-gegen-hassbotschaften/) | ||